Rückentraining
In meinem Alltag als Pferdephysiotherapeutin und –osteopathin habe ich häufig Pferde mit schlechter oder nur wenig ausgeprägter Rückenmuskulatur. Rückenmuskulatur korrekt aufzubauen und zu stärken braucht seine Zeit.
Vorrausetzungen dafür sind vor allem: Ein Pferd das genug Grundsubstanz hat und nicht zu dünn ist, ein gut funktionierender Muskelstoffwechsel ohne Untermineralisierung und ein passendes Equipment.
Bauchmuskeltraining ist Rückentraining!
Warum?
Die Bauchmuskeln sind in der Lage den Rücken aufzuwölben und das möchten wir im Training auch erreichen. Einen schwingenden, aufgewölbten Rücken. Nur dann kann sich das Becken beugen, die Hinterhand unter den Schwerpunkt fußen und vermehrte Hankenbeugung entstehen.
Klassisches Bauchmuskeltraining ist:
Längsbiegung, Galopparbeit und Seitengänge.
Besonders ein ruhiger Galopp, über einen etwas längeren Zeitraum ist ein schönes Training und baut eine gute Grundmuskulatur auf. Auch hier gilt: umso ruhiger und gesetzter der Galopp, desto mehr arbeitet die Bauchmuskulatur.
Steigerungmöglichkeit: Tempounterschiede und/oder dabei Bergauf und Bergab.
Alle Seitengänge und Längsbiegung in jeder Gangart trainieren die Bauchmuskeln.
Besonders gut funktionieren folgende Lektionen und Übungen:
➡ Übergänge: hierfür eignen sich besonders gut Trab-Galopp-Trab Übergänge. Der Grund: Im Trab arbeitet die Rechte und Linke Seite der Rückenmuskulatur WECHSELSEITIG und im Galopp beide Seiten GLEICHZEITIG. So muss das Pferd den Rücken einmal LOSLASSEN um die Gangart wechseln zu können.
Steigerung: Übergänge auf gebogenen Linien.
➡ Stangen- und Cavaletti- Training: In and Out's sind super anstrengend für die Bauchmuskulatur und sind quasi wie Situps ;-)
Wichtig: Wir brauchen genügend Flexibilität des Rückens und Dehnfähigkeit der Muskulatur um den Rücken gezielt aufzutraining. Hat mein Pferd bereits Probleme mit einfacher Längsbiegung auf dem Zirkel sollte dieses Problem zunächst behoben werden.